Nicht das einmalige Ansetzen eines Blutegels macht die Behandlung mit diesen Tieren zu einem wertvollen und effektiven Ansatz. Auch in der Therapie mit den Egeln gilt es, die Ursache der Störung zu diagnostizieren und dort anzusetzen.
Die Blutegel liefern uns vor allem über ihren Speichel erstaunliche Therapiemöglichkeiten, denn ihr Speichel enthält biologisch aktive Substanzen. Gelangen diese Substanzen in unseren Körper und wirken:
- entzündungshemmend
- immunmodulierend
- neurotroph
- die blutgerinnungshemmend
- lupisierend
- vasoaktiv
Nicht zu vergessen ist die entlastende Wirkung im betroffenen Gebiet durch das Saugen der Blutegel.
Also, bei welchen Beschwerden kann eine Blutegelbehandlung sinnvoll sein?
- Arthrosen
- Tendinosen, Tendinitiden (Achillissehnenentzündung, Tennisarm)
- Furunkeln
- Hämatomen (gerne angewandt bei Sportverletzungen mit Einblutungen)
- systemische Entzündungen (Otitis media)
- chronische Erkrankungen wie Hypertonie, CVI
- Tinnitus
- Kopfschmerzen, Migräne
Einen womöglich bestehenden Ekel legt man im Kontakt mit diesen Tieren und nach ausführlicher Aufklärung über die Behandlung ganz schnell ab.
„Es dürfte heute an der Zeit sein, dass die Heilkunde sich wieder auf ein solches altehrwürdiges erfolgreiches und viel gepriesenes Heilmittel besinnt. Nicht einer hemmungs- und kritiklosen Anwendung von Blutegeln bei allen möglichen Krankheiten ist hier das Wort geredet, sondern ihrer vernunftgemässen, theoretisch und praktisch wohlbegründeten Anwendung in ausgewählten Krankheitsfällen.“ (Arzt Heinz Bottenberg 1935)
Eine Behandlung setzt sich aus einer Anamnese mit ausführlicher Aufklärung, der Behandlung mit den Egeln und einer anschließenden Wundversorgung zusammen. Die Behandlungsdauer liegt in der Regel zwischen 1-2 Stunden, je nachdem wie schnell die Blutegel vollgesogen sind und sich selbstständig vom Körper lösen.
Die von mir verwendeten Egel werden nach der Behandlung lebend zurückgeschickt und dürfen in einem Rentnerteich weiterleben.
